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Liebe Bless Ananda Mitglieder, Pat*innen und Freunde,
Jetzt schauen unsere Freund*innen aus Indien mit großer Sorge zu uns nach Deutschland und fragen regelmäßig nach wie es uns geht. Das Blatt hat sich gewendet so scheint es. Seit November hat die Bless School wieder geöffnet mit den Klassen 1 - 5. Die Kindergarten-kinder müssen noch zuhause ausharren, aber alle rechnen damit, dass Anfang Dezember von der Landesregierung der Erlass kommt, auch diesen Bereich zu öffnen. Auch die Grenzen nach Indien sind wieder offen und man kann einreisen.
Das Team der Bless School war sehr fleißig und hat alle Räume, Möbel und Gegenstände gereinigt und desinfiziert und wann immer möglich findet der Unterricht auch draußen statt. Aktuell gibt es nur einen Aussenklassenraum mit schattenspendenden Bäumen, aber dank der großartigen Kooperation mit der Sepp-Herberger Schule in Weinheim, konnten wir schon bei unserem letzten Besuch vor zwei Jahren Baumpflanzungen vornehmen, die in naher Zukunft auf eine Weise unentbehrlich sein werden, wie es wir damals uns nicht hätten ausmalen können.
Da die globale Krise auch auf viele von uns finanzielle Auswirkungen hat, haben wir Sponsoren verloren und Ihr helft uns sehr, wenn Ihr gezielt Menschen ansprecht, von denen Ihr glaubt, sie würden unser Direkthilfeprojekt unterstützen. Oder vielleicht seid Ihr in einer Einrichtung, Kirchengemeinde oder Firma tätig, für die eine Unterstützung möglich ist. Gerne nehmen wir auch neue Partnerschaften mit Schulen oder Kitas in Deutschland auf.
Senthil Kumar, unser Bless School Direktor mit dem großen Herz, hat uns vor einiger Zeit dringend um Hilfe gebeten für ein an Covid erkranktes Mädchen, die kleine Janani. Um ihr eine medizinische Behandlung zu ermöglichen, mussten sich die Eltern hoch verschulden und hätten beinahe ihre Bleibe verloren. Über Privatspenden konnte der Familie geholfen werden und dank des nachhaltigen Engagements von Senthil und einigen Lehrerinnen, ist es uns gelungen, dass Janani nun zu uns in die Bless School gewechselt ist und somit auch eine weitere finanzielle Absicherung gewährleistet ist. Ganz zu schweigen von der menschlichen Wärme und Fürsorge, die unsere Schule auszeichnet. Die kleine ist noch sehr schwach und braucht ausreichend Aufmerksamkeit und gute Nahrung. Hier der letzte ausführliche Bericht von Senthil Kumar, Ende Oktober, als die Schulen noch keine offizielle Öffnung hatten:
"Liebe Rahmana, Guten Abend!
Vielen Dank für deine Nachricht voller Liebe und Sorge! Ja, es geht uns und den Schüler*innen, Eltern, Lehrenden und anderen Mitarbeitenden sehr gut. Mit Freude können wir sagen, dass die Infektionsrate in Tamil Nadu glücklicherweise so weit wie möglich unter Kontrolle ist, so dass wir nicht mit dem Virus in Berührung gekommen sind! Die aktuelle Zahl der täglichen Neuinfektionen in unserem Staat liegt um die 2000 (Anm. d. Übersetzerin: ungefähr 3 Fälle pro 100.000 Einwohner), womit wir uns einigermaßen wohl fühlen.
... tatsächlich habe ich diesen Bericht etwas zurückgehalten, weil ich die neuesten Entwicklungen abwarten wollte, besonders was die Öffnung der Schulen betrifft, da die Regierung diesbezüglich noch unentschlossen war. Jetzt hat die Staatsregierung die Erlaubnis gegeben, die Schulen für die älteren Schüler*innen der 9. bis 12. Klasse wieder zu öffnen. Dies wird unter der Voraussetzung umgesetzt, dass der Unterricht an alternierenden Tagen stattfindet, so dass nie mehr als 50% der Schüler*innen gleichzeitig anwesend sind. Diejenigen, die lieber Onlineunterricht haben, können zuhause bleiben und im “Online-Modus” lernen, was jetzt “Hybrid-Lernen” genannt wird. Bezüglich der Schulöffnung für die unteren Klassen wird sich die Regierung wohl erst Ende September entscheiden.
An unserer BLESS School dagegen bringen aktuell die Eltern aus den Nachbardörfern ihre Kinder zur Schule und wir haben inoffiziellen Unterricht unter den Bäumen. Aktuell kommen 30 Schüler*innen und wir zögern noch, mehr zu werden, da wir keine Erlaubnis der Regierung haben, Unterricht durchzuführen.
Mit übergroßer Sorge verfolgen wir die Ausbreitung von Covid in Deutschland. Bitte passt alle gut auf euch auch. Wir halten euch mit Liebe in unseren Herzen und im Gebet. Mit viel Liebe von allen Lehrenden, Mitarbeitenden, meiner Familie und mir, Senthil"
Von den Schwestern im Ashram hören wir, dass der Monsun Unmengen an Wassermassen dieses Jahr mit sich gebracht hat. Viele Orte sind überflutet in Tamil Nadu und in Chennai war der stärkste Regenfall seit über 200 Jahren. Das füllt die Wasserreservoire gut auf und sichert, dass wie in manchen Jahren kein Trink- und Brauchwasser dazu gekauft werden muss. Aber es bedeutet auch, dass die unbefestigten Sandwege im Ashram eine erhöhte Unfallgefahr darstellen. Die Hauptzugänge sollen nun befestigt werden und dazu werden wir anteilig die Spenden verwenden. Unsere älteste Schwester Sanjeevani, die dieses Jahr einen Herzinfarkt hatte und sich monatelanger medizinischer Behandlung außerhalb des Ashrams unterziehen musste, ist nun seit kurzem wieder daheim. Sie konnte in eine neue alters- und behindertengerechte kleine Hütte umziehen, mit einem sicheren befestigten Weg. Dies haben die Spenden zu Rahmana 60. Geburtstag ermöglicht für die wir allen ganz herzlich danken.
Unsere immer fröhlichen aber sehr hart arbeitenden Schwestern des Ananda Ashrams rechnen mit unserem Besuch Anfang 2023 und können es kaum erwarten. Tatsächlich gibt es auch schon Vormerkungen für die nächste Pink Lotus Tour, die mit ihren Reiseeinnahmen das Auskommen der Schwestern immer für 12 Monate sichern konnte. Dass schon das 2. Jahr hintereinander die Reise ausfallen muss, ist für den kleinen Ashram sehr existenziell. Darum bitten wir Euch die Schwestern nicht zu vergessen. Da sie aufgrund Ihres Eremitinnendaseins keine Publicity wünschen, ist es nicht so einfach wie bei den Kindern für sie Spenden zu bekommen. Von Senthil erhalten wir regelmäßig Fotos der Schule und Kinder die sehr anrührend sind. Neethi und die Frauen des Ananda Ashrams hingegen wirken im Verborgenen und Stillen, sind aber mit allen die einmal mit Rahmana vor Ort waren ganz eng verbunden und halten Kontakt mit ehemaligen Pilger*innen v.a. auch dann wenn jemand eine persönliche Krise durchläuft. Dann kann es sogar schon mal sein, dass Neethi zum Handy greift und höchstpersönlich anruft: "Wenn ihr einmal bei uns wart, seid ihr Teil unserer Familie“, betont sie immer und bittet „wenn jemand von Euch eine Krise durchläuft lasst es uns sofort wissen, wir beten dann ganz besonders und haben euch ganz besonders in unseren Herzen.“
Seit November hat Indien wieder geöffnet und wir haben die Möglichkeit durch einen Freund wieder 3 kg Seifen von den Nonnen zu bekommen. Die im Ashram sorgfältig hergestellten Bioseifen gibt es nur über Direktvertrieb und die Schwestern waren durch Corona gezwungen zu pausieren. Ihr könnt euch jetzt schon vormerken lassen, wenn ihr die Kostbarkeiten zu Weihnachten wollt.
In diesem Sinne schicken Euch die Schwestern, die Lehrerinnen und alle Kinder Herzensgrüße für die Adventszeit und wünschen Euch, dass ihr ganz gesund und stabil durch diese herausfordernde Phase geht.
Nele, Zaleekah und Rahmana
Vorstand des Bless Ananda e.V.
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